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Den TLR gibt es in 2 Richtungen, in der Beugung (Flexion) und in der Streckung (Tension).
Der Tonische Labyrinthreflex in der Beugung entsteht um die 12. SSW und ermöglicht dem Ungeborenen die fötale Beugehaltung, um sich im Mutterleib platzsparend einrollen zu können. Ausgelöst wird der TLR immer durch einen Reiz aus dem Labyrinth – dem Gleichgewichtsorgan im Ohr -, durch eine Beugung des Kopfes nach vorne.
Durch den TLR vorwärts werden alle Muskeln an der Vorderseite des Körpers trainiert und der Beugetonus ausgebildet.
Gleichzeitig gibt diese Übung wertvolle Impulse an das Nervensystem – das Baby erspürt seine Vorderseite und die Landkarte im Gehirn bekommt eine erste Richtungsangabe – vorne! Diese Abbildung im Gehirn sollte sich ab dem 3./4. Monat aufbauen und der TLR vorwärts sollte langsam gehemmt werden, d.h. die Tonus-Regulation funktioniert immer besser.
Bleibt der TLR bestehen, hat das einen schlaffen Muskeltonus zur Folge. Außerdem behindert der TLR die Ausbildung guter Kopfstellreflexe vorwärts (und auch rückwärts!), das heißt das Ausbalancieren des Köpfchens fällt schwer.
Generell hat dies Auswirkungen auf die Körperhaltung, auf das Gleichgewicht und die visuelle Wahrnehmung. Das Kind kann das Gefühl haben, vorne über zu fallen. Wenn die Augenmuskeln verzerrte Informationen aus dem Gleichgewichtssystem erhalten, können auch sie sich nicht gut einstellen und damit ein verzerrtes Bild abliefern.
Der Tonische Labyrinthreflex in der Streckung wird erst durch die vaginale Geburt ausgelöst und spielt dort eine entscheidende Rolle, indem einerseits das Köpfchen in den Geburtskanal gestreckt wird, während die gestreckten Beinchen sich von der Gebärmutterwand abstoßen.
Nach der Geburt dient der TLR rückwärts als Trainingsprogramm für die Streckmuskulatur und ermöglicht die Aufrichtung gegen die Schwerkraft. Er hebt damit die starre Beugehaltung auf und hemmt allmählich den TLR vorwärts.
Ab dem dritten Monat beginnt er schwächer zu werden. Er hilft dem Kind aber bis zu einem Alter von etwa 3 ½ Jahren, sich aufzurichten und eine stabile Haltung auszubilden.
Bleibt er über dieses Alter hinaus bestehen, zeigt sich das in einer überstreckten Körperhaltung und einem starren Muskeltonus. Die Kinder sind oft Zehenspitzengänger, ihre Bewegungen sind steif und unbeholfen, es kann zu Haltungsschäden kommen.
Wie schon beim TLR vorwärts beschrieben werden Kopfstell- und Augenstellreflexe behindert und damit die Körperbalance und die visuelle Wahrnehmung beeinträchtigt. Der übermäßige Strecktonus kann auch Auswirkungen auf die Mundmotorik haben: durch einen reflexartigen Zungenstoß kann schon das Füttern mit dem Löffel und später die Aussprache erschwert werden.
Abschließend gesagt hat der TLR eine wichtige Funktion bei der Ausbildung der richtigen Körperhaltung für den aufrechten Gang. Der Erwerb von Kopf- und Rumpfstabilität zählt zu den Meilensteinen in der frühkindlichen Entwicklung und gilt auch als wichtige Voraussetzung für die Integration der Wahrnehmungssyteme: Gleichgewicht, Körperwahrnehmung, Sehen, Hören (vor allem auch in der Räumlichen Wahrnehmung).
(Quelle:https://www.inpp-entwicklungsfoerderung.at/über-frühkindliche-reflexe/über-den-tlr/)
Noch aktiv kann er folgendes verursachen:
Schwierigkeiten mit dem
Gleichgewicht ( bei Kopfbewegung)
Höhenangst
Koordinationsprobleme
Reiseübelkeit
Zehengänger
Raum, Entfernung, Abstand, Tiefe,
und Geschwindigkeit kann schwer abgeschätzt werden
Schwierigkeiten den Kopf hoch zu halten
Dyskalkulie
wenig Ordnungsfähigkeit
Schwierigkeiten mit logischen Reihenfolgen z.b. Muster malen, Zahlenreihen
Schwierigkeiten grammatikalisch richtige Sätze zu bilden
Buchstaben oft in der falschen Reihenfolge, Wortverdreher beim reden
Aufsatzschreiben von der Struktur oft schwierig
schlechtes Zeitgefühl
eher unordentlich und chaotisch